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"Wo alles zuviel fährt, geht alles sehr schlecht: man sehe sich nur um!"
(Johann Gottfried Seume, Mein Sommer. 1805)
Hinweise zu Wanderungen in Nordostportugal

Die Wanderung durch Nordostportugal beginnt im UNESCO Weltkulturerbe Weinregion Alto Douro. Die Schlucht des Rio Corgo mit dem anschließenden Tal des Douro gehören mit ihren unzähligen Terrassen-Weinfeldern sicherlich zu einer der größten Sehenswürdigkeiten des Landes.
Im Weiteren führt der Wanderweg hinauf auf die karge Hochfläche von Serra de Leommil und Serra da Lapa, die an einigen Stellen bis auf gut 1.000 m aufragt.
Es folgt der Nordostteil der Serra da Estrela mit dem größten Naturpark Portugals.
Danach geht es durch das breite Tal des Rio Zêzere mit den beiden Städten Covilhã und Fundão
Und am Schluss folgt noch eine Etappe über die Serra da Gardunha.

Lapa
Lapa (Viseu): Wallfahrtskirche
Nossa Senhora da Lapa. (29 KB)

Diese vierzehntägige Wanderung setzt sich also aus fünf Teilen zusammen. Dies sind im Einzelnen:

  • 1. und 2. Etappe: Vila Real - Regua - Lamego
    Die Wanderung führt über die schöne Trasse der Corgobahn von Vila Real durch die Terrassenfelder nach Regua. Nicht Schwindelfreie sollten die Trasse am letzten Straßenübergang vor Regua verlassen und auf der Straße ins Tal des Douro gehen.
    Am nächsten Tag geht es von Regua über die Dourobrücke durch Weinfelder hinauf zum Wallfahrtsort Lamego.
    Dank der Busverbindungen von Regua und Lamego nach Vila Real kann man diese beiden Etappen mit leichtem Tagesrucksack unter Beibehaltung des Quartiers in Vila Real erwandern.

    Trancoso
    Das mächtige Stadttor
    Portas d'El Rei der mittelalterlichen
    Stadt Trancoso (Guarda). (37 KB)
  • 3. bis 8. Etappe: Lamego - Moimenta da Beira - Trancoso - Celorico da Beira
    Der Anbau von Wein wird weniger, der Wald nimmt zu. Die Höhenlage des Wanderweges zwischen 600 m und 900 m wird im Wesentlichen die Ursache dafür sein. In einigen Gegenden haben Heide und Felsen sogar die Oberhand gewonnen. Trotz der vermeintlichen Abgeschiedenheit führt der Weg durch malerische Dörfer und Städtchen, die eine ausreichende Versorgung gewährleisten. Busverbindungen sind allerdings rar. Hier bleibt nur das Wandern mit "großem" Gepäck.

    Guarda
    Distrikthauptstadt Guarda,
    mit 1057 m Portugals höchstgelegene Stadt
    (Kirche São Vincente). (37 KB)
  • 9. bis 12. Etappe: Celorico da Beira - Guarda - Covilhã
    Hinter Celorico da Beira beginnt der Aufstieg auf die Serra da Estrela durch den gleichnamigen Naturpark. Dieser wird nur kurz in der höchstgelegen Stadt Portugals Guarda verlassen. Auf diesen Etappen bewegt man sich in Höhen bis zu 1.100 m. Entsprechend ist das Klima (s. u.). Wald hat hier das Übergewicht. Und die Besiedelung ist dünner. Trotzdem ist die Versorgung ausreichend, da man fast täglich einkaufen kann.

    Lapa
    Lapa (Viseu):
    Das Innere der Wallfahrtskirche
    Nossa Senhora da Lapa.(37 KB)
  • 13. Etappe: Covilhã - Fundão
    Diese Tagesetappe ist mit 25 km recht lang. Es gibt jedoch die Möglichkeit in Fundão sein Lager aufzuschlagen. Die Stadt besitzt einen sehr schönen Campingplatz am Nordhang der Serra da Gardunha. Die Etappe durchquert das weite Tal des Zêzere und der Gesamtaufstieg mit ca. 400 m ist nicht allzu groß.

  • 14. Etappe: Fundão - Castelo Novo
    Diese Etappe führt über die schöne, wilde und aussichtsreiche Serra da Gardunha. Von Fundão gehts hinauf, zunächst durch Wald, dann durch Kirschbaumplantagen und schließlich über die kargen Höhen (1.000 m). Vom hübschen Dorf Castelo Novo sollte man noch bis zum ca 4 km entfernten Bahnhof gehen und von hier mit dem Zug nach Fundão zurückfahren.

Wanderweg
Wanderweg mit Aussicht
zwischen Trancoso und
Celorico da Beira (Guarda). (29 KB)

Noch ein paar Worte zum Klima: Wie schon an anderer Stelle ausgeführt, herrscht in Nordostportugal kühles und feuchtes Seeklima. Dies ist durchaus wörtlich zu nehmen. Lediglich an der Hälfte aller Wandertage im Mai fiel kein Regen. Öfter regnete es wolkenbruchartig, begleitet von kurzen Gewittern. Die verhältnismäßig niedrigen Temperaturen wurden durch die Höhen bis zu 1.100 m verschuldet. So stieg die Temperatur in der Distrikthauptstadt Guarda auch tagsüber nur wenige Grade über Null.
Besser wurde das Wetter erst im Windschutz der Serra da Estrela, über deren Kamm auch an den Sonnentagen fast immer Wolken lagen.
Wie sich das Klima zu den übrigen Jahreszeiten auswirkt, kann an dieser Stelle nicht gesagt werden.

Guarda
Frostige Nächte im Tal des Mondego
in der Serra da Estrela mit
morgendlichem Eis auf dem Zelt. (49 KB)
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© W. Timmer 2010 E-Mail: Mail an den Autor, spaziergaenger@unitybox.de

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