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Wandern

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"Es war dabey ein furchtbaren Regensturm und ich konnte nicht zwanzig Schritte sehen. Ich ging fast eine Viertelstunde auf der Straße bis über dem Gürtel im Wasser, und wußte nicht was vor mir seyn würde. Einige Mahl waren leere Plätze links und rechts; und da stand ich in den Einschnitten wie im Meere. Nur die Bäume, die ich dunkel durch den Regensturm sah, machten mir Mut vorwärts ... Wie ich heraus war, ward der Himmel hell, und ich sah den Berg der göttlichen Circe in der Abendsonne zu meiner Rechten und zu meiner Linken die Felsen von Terracina glänzen. Es war wirklich, als wenn die alte Generalhexe eben einen Hauptproceß machte, und ich konnte froh seyn, daß ich noch so gut mit einem Bißchen Schmutz davon gekommen war."
(Johann Gottfried Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802. Greno Verlag)
Europa

Hinweise: Wandern im südlichen Mittelitalien
Die Wanderung von Rom nach Salerno führt kaum noch über markierte Wanderwege, was dazu beiträgt, häufiger über Hauptstraßen gehen zu müssen.

Seume ging seinerzeit von Rom über Velletri, vorbei an der heutigen Hautptstadt der gleichnamigen Provinz Latina, durch die ehemaligen Pontischen Sümpfe direkt nach Terracina. Er wanderte weiter über Fondi und Itri nach Formia. Die heutige direkte Straße (SS 213) von Terracina über Sperlonga nach Formia gab es damals noch nicht. Er marschierte auf der Strecke von Formia nach Neapel weiter südlicher als auf der hier beschriebenen Wanderrung.
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, nahm Seume von Neapel nach Palermo das Schiff. Diese Wanderung aber wird weiter geführt nach Reggio di Calabria und von Messina nach Palermo.

Warnung:
Auch hier gilt der Hinweis, der schon zur Teilstrecke Bologna - Rom gegeben wurde: Rom, Neapel und die Sehenswürdigkeiten in Kampanien, z. B. Pompei, werden von Touristen stark besucht.

Die Besucher wiederum ziehen (Taschen-)Diebe an. Besonders, aber nicht nur, sollte man auf Wertsachen gut achten.
Es scheint manchmal, als stehe für die Diebe nicht der Wert der gestohlen Gegenstände im Vordergrund, sondern der Thrill, der Adrealinstoß, der mit dem Diebstahl verbunden ist. Wie sonst ist es zu erklären, dass auch weitgehend wertlose Dinge, die weder einen Marktwert noch für den Dieb einen persönlichen Wert haben können - und dies vom Dieb weitgehend erkennbar ist - geklaut werden. Auf dem Lande oder in den Bergen dagegen kann man auch das Zelt mal einen halben Tag stehen lassen, ohne, dass sich jemand dafür interessiert.

Ein zusätzlicher Hinweis:
Von der Route Salerno - Syrakus liegen Wanderblätter über die gesamte Reststrecke durch Kampanien, Kalabrien und Sizilien vor. Wer daran interessiert ist, sollte sich per E-Mail melden.

Hinterlasse nichts als deine Fußspuren!


© W. Timmer 2008   Mail an den Autor, spaziergaenger@owl-online.de

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