WandernDie Seiten für Spaziergänger und andere Fußgänger"Die Botenfrau mit ihrer Hotte ging immer denselben Weg, den Weg, der übers Plateau zieht, zwischen Schlehenbüschen und Brombeerhecken schattenlos ödet durch Hontheimer Äcker, dann aber nach unten sich kehrt und immer weiter nach unten durch schweigsamen Buchenwald führt bis ins Tal der Üß.Der Weg war schlecht, Holzfuhren hatten tiefe Geleise ausgeholpert; und Schneelasten des Winters, Gewitterstürze des Sommers hatten die Geleise zu Rinnen ausgewaschen, die abschüssige Straße oft zum Bachbett gemacht. Und einsam war der Weg. Wenn der Kirchturm von Hontheim hinter der Ackerwelle versunken war, dann hörte man kein Hahnenkrähen mehr, kein Brüllen von Ochs und Kuh, keinen Laut der dörflichen Stätte." (Clara Viebig, Die Hotte, aus: Heimat, Eifel-Novellen, Rhein-Mosel-Verlag) |
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